Franz Marc

1880 - 1916

Schlafende Hirtin, Holzschnitt auf Japanbütten,1912, rechts oben im Stock monogrammiert "M", rückseitig mit dem Stempel "Handdruck vom Originalholzstock bestätigt", mit Bleistift von Maria Marc signiert und betitelt "Schlafende Hirtin", 19,9 x 24 (30 x 42) cm, eines der seltenen und ersten von Maria Marc handabgezogenen Exemplaren auf hauchdünnem Japanbütten, dem Werkverzeichnis sind nur 20 Abzüge bekannt, Wvz.: Hoberg/Jansen, Bd. 3, Nr. 30

 



Am 8. Febrauar 1880 als Sohn des Malers Wilhelm Marc in München geboren; 1899 Immatrikulation an der Philosophischen Fakultät der Universität München; 1900 Immatrikulation an der Königlich Bayerischen Akademie in München; 1903 Reise nach Frankreich, wo er die Werke von Gustave Courbet und Eugène Delacroix kennenlernt; 1904 bezieht Marc ein Atelier in Schwabing und reist im selben Jahr nach Griechenland; 1907 Reise nach Paris, wo ihn die Werke Vincent van Goghs und Paul Gaugins begeistern, die Farbpalette seiner Landschaftsmotive wird zunehmend heller; 1908 verbringt Marc mit seiner späteren Frau, der Malerin Maria Franck, in Lenggries; er malt vor allem Tiere, wobei nach immer größerer Vereinfachung der Form strebt und die Farbe zunehmend als selbständiges Ausdrucksmittel gebraucht; die beiden wichtigsten Münchener Kunsthändler Thannhauser und Brakl kaufen Arbeiten von ihm; der Eínfluss van Goghs auf seine Malerei wird immer stärker; 1910 Bekanntschaft mit August Macke und erste Einzelausstellung in der Galerie Brakl, im selben Jahr besucht er die zweite Ausstellung der "Neuen Künstlervereinigung", wodurch er mit Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Gabriele Münter in Kontakt kommt und deren Mitglied wird; bei den Vorbereitungen zur dritten Ausstellung der "Neuen Künstlervereinigung" 1911 lehnt die Jury Kandinskys "Komposition V" ab; Kandinsky, Marc und Münter treten aus der Künstlervereinigung aus und gründen die Künstlergruppe "Blauer Reiter"; am 18. Dezember 1911 Eröffnung der ersten Ausstellung "Blauer Reiter" in der Galerie Thannhauser in München; 1912 gibt Marc mit Kandinsky den Almanach "Der Blaue Reiter" heraus; Ausstellung in der Berliner Galerie "Der Sturm", Bekanntschaft mit den Malern der "Brücke"; gemeinsam mit Macke fährt Marc im selben Jahr nach Paris, wo sie Robert Delaunay kennenlernen, der sie stark beeindruckt und beeinflusst; Marc übernimmt die technischen und stilistischen Errungenschaften des Kubismus; es entsteht in diesem Stil u.a. das Gemälde "Kühe, gelb - rot - grün"; 1914 Umzug nach Ried bei Benediktbeuren, hier entstehen die letzten großen Gemälde, teils abstrakt, teils gegenständlich; Marc meldet sich im selben Jahr als Freiwilliger zu Beginn des ersten Weltkriegs zum Militärdienst, ebenso wie Macke, der bereits im Herbst 1914 fällt; 1915 schreibt Marc viele Briefe von der Kriegsfront an seine Frau, die 1920 veröffentlicht werden; am 4. März 1916 fällt Marc bei Verdun; 1917 wird Marcs Leichnam nach Kochel am See überführt; 1937 diffamieren die Nationalsozialisten sein Werk als "entartete Kunst" und beschlagnahmen 130 Werke aus deutschen Museen.